A. Die Völker des Morgenlandes. 7
2. Die Phönicier, bald den Semiten, bald den Hamiten zugezählt, bewohnten nur einen schmalen Küstenstrich nordwestlich von Palästina (Hptst.: Sidon und Tyrus), hatten aber viele Kolonien, besonders im mittelländischen Meer. Sie sind durch ihren Handel, zu Land nach Arabien, Indien, Aegypten, zur See nach Spanien, England (Zinn), der Ostseeküste (Bernstein), und durch ihre Erfindungen (Buchstabenschrist, Glas,
Purpur, Münzen) berühmt. Ihr Glanz schwanb nach der Zerstörung der Stadt Tyruö durch Alerander
d. Gr. (332). 332.
Karthago (gegründet durch Dido um 850), in der Gegend des heutigen Tunis, war eine der wichtigsten Kolonien der Phönicier oder Pumer. Punische Treulosigkeit. Kämpfe um Sicilien (480). Die Herrschaft über das Mittelmeer verloren die Karthager in ihren Kämpfen mit den Römern (264—146). 264—146.
3. Die Juden (Israeliten oder Hebräer) haben Abraham zum Stammvater, der, ein Nachkomme Senfs, in Kanaan ober Palästina, einem ziemlich im Mittelpunkte der alten Welt gelegenen Ländchen, sich niederließ (um 2000, n. And. um 1600) und die Ver- 2000. heißung von Dem empfing, in welchem alle Geschlechter
der Erde sollen gejegnet werden.
Als Abrahams Geschlecht, in Aegypten zum Volke erwachsen, durch Moses am Sinai das göttliche Gesetz empfangen hatte (1500; n. A. 1300), eroberte es unter 1500 Jofua Kanaan. Zuerst wurden die 12 Stämme von(n.a.1300). einzelnen Ricktern (1400—1100) in Zeiten der Noth gegen die Feinde geführt, dann regierten die Könige Saul, David und Sälomo über das jüdische Volk (1095 — 975). Nach der Blüthezeit des Reichs unter 1095-975. David und Salomo, beibe aus dem Stamme Juba,
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Extrahierte Personennamen: Palästina Bernstein Abraham Palästina Abrahams Jofua_Kanaan David David David
Extrahierte Ortsnamen: Tyrus Indien Spanien England Karthago Tunis Sicilien Kanaan Juba
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B. Griechische Geschichte. 17
(312—64), mit den Städten Seleucia am Tigris, An-tiochia und Seleucia am Orontes. Antiochus Iii. wird von den Römern bei Magnesia besiegt (190). Antiochus Iv. Epiphanes, der grausame Bedränger der Juden, muß auf Befehl der Römer Aegypten räumen (167). Nach mancherlei Thronstreitigkeiten wird Syrien römische Provinz (64).
c. Aegypten unter den Ptolemäern. Blüthe des Handels und der hellenistischen Bildung unter den drei ersten Ptolemäern (323—221). Bibliothek zu 323 Alerandria. Griechische Bibelübersetzung (Septuaginta 270). — Verfall des Reichs durch Thronstreitig-feiten und Schwelgerei. Nach dem Tode der Kle6-patra wird Aegypten römische Provinz (30).
d. Die kleineren Reiche wie Pontus, Br-th^nien, Pergamum, Judäa u.a., allmählich mit dem römischen Reiche vereinigt.
4. Kultur des hellenistischen Zeitraums. Umgestaltung der griechischen Bildung und Sprache bei ihrer Verbreitung über den Orient in die sog. hellenistische oder alerandrinische. — Vermischung verschiedener Volksreligionen. Zunehmender Unglaube und Aberglaube.
Die philosophischen Systeme: Epicureismus (verfeinerte Genußsucht), Stoicismus (Sittenstrenge und stolze Selbstgenügsamkeit), Skepticismus (Zweifel an allem positiven Wissen). —
^ Idyllische Dichtung (Theokrit aus Syraküs um 270).
In Alerand rla Pflege der Sprachwissenschaft, der Mathematik (Euklid; sein Schüler Archimedes in Syrakus), der Geschichte, des Handels und der Gewerbe.
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18
Reich unter 12 Fürsten, deren einer Psammetich mit
griechischen Söldnern die Alleinherrschaft erzwang, den
Ausländern das Land öffnete, worauf der Sechandel
sehr blühend wurde. Endlich wurde 525 auch dieser
Staat dem Persischen Weltreiche unterworfen.
Westlich von Aegypten lagen mitten im Sandmeere,
wie Inseln, grüne Strecken, welche Ruheplätze für die
Karavanen wurden, wo der lechzende Wanderer und
das langdurstende Kameel, das Schiff der Wüste, wie»
der frisches Wasser und Schatten fanden. Auch Sitze
großer Heiligthümer waren diese Lasen, Ammonium,
Augila u. a. Verfolgte man diesen Weg weiter, so kam
man entweder nördlich nach Cyrene und Barka, oder
südwestlich ins Land der Garamanten und von da nord»
westlich endlich nach Karthago, der berühmtesten von
Dido gestifteten Lyrisch - phönizischen Colonie (888).
Kann auch das zerschnittene Lchsensell so wenig, als
des Aeneas Besuch bet der Stifterin, einen historischen
Grund haben: so stieg doch durch seine glückliche Lage
uno die mitgebrachte Handelspolitik dieser Punier der
Wohlstand und der Umfang dieses Staates, der selbst
wieder eine Menge Eolonien aussendete, ungemein.
Ihr Seehandel erstreckte sich bis zu den Canarischen
Inseln und bis in die Nähe Englands und zu den
Bernsteinküsten der Ostsee; ihr Landhandel auf den
großen Karavanenstraßen ins Garamantenland und nach
Aegypten, wo man wieder Arabiens und Indiens Pro-
dukte vorfand. Zwei Suffeten (Richter) lebenslänglich
vom Volke gewählt, hatten die höchste Staatsgewalt;
im Kriege führten besondere Feldherrn; ein doppelter
Rath stand den Machthabern zur Seite. — Die übrige
Küste des bekannten Afrika war mit griechischen, phöni-
cischen und karthagischen Eolonien ungefüllt.
Europa war in diesem Zeiträume nur erst in sei-
nen südlichsten Theilen bekannt; denn der Name Sky-
then war nur ein unbestimmter Ausdruck für die Völker
nördlich von dem schwarzen Meere und den Donau-
mündungen, und die Kenntniß des Nordens ersetzten
wunderbare Sagen und Fabeln, von Karthagern und
Phöniziern aus Handelseifersucht gern unterhalten und
vergrößert. Desto größere Aufmerksamkeit zieht schon
V
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Extrahierte Personennamen: Psammetich
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Englands Ostsee Garamantenland Arabiens Indiens Afrika Europa
bricius. Pyrrhus wendete sich nun nach Sicilien, ohne
jedoch viel auszurichten, und wurde nach seiner Rück-
kehr von Curius Dentatus so geschlagen, daß er eilig
nach Hause ging. Dafür sahen die Römer 4 Elephan?
ten mit im Triumphzuge. Tarent ergab sich 272, und
damit fiel bald ganz Unteritalien den Römern zu.
Pyrrhus hatte richtig vorausgesagt: Sicilien werde
eine Palästra für Römer und Karthager werden. Zwei
große Republiken konnten sich nicht ohne Reibung
so nähern und in ihren Planen begegnen. Aber so vor-
bereitet konnte sich Rom, Herrscherin Italiens vom
cisalpinischen Gallien an bis zur Südspitze, auch an
seine so mächtige Nebenbuhlerin wagen, welche eben-
falls ihre Absichten auf Unteritalien nach Eroberung
Siciliens haben mochte. So beginnt nun zunächst über
Sicilien der 24jährige er st e punische Krieg(2ü4—
241). Karthago hatte die Herrschaft des Meeres,
einen vollen Schatz und Söldner, so viel es wollte;
Rom hatte nur sich selbst und seine kampfgeübten Waf-
fen, war aber ein Staat von Kriegern gegen einen
Staat von Kaufleuten! —
Die Karthager hatten sich nach langen Kämpfen
nur in einem Theile der Insel fest setzen können; und
immer bot ihnen bei weiterem Vordringen Syrakus
glücklich die Spitze. Nachdem Ttmoleon sie kräftig
zurückgewiesen hatte (das höchste Muster eines Re-
publikaners, das die Geschichte kennt), waren sie An-
fangs glücklicher, als der kühne Äbenteuerer Agathokles
sich der Herrschaft von Syrakus bemächtigte, der aber
(das fand später Nachahmung) schnell den Krieg nach
Afrika selbst versetzte, und so den Frieden erzwang.
Nach seinem Tode nahmen seine Miethtruppen (Mar
mertiner) Messana oder das heutige Messina weg, und
die Karthager drangen wieder vor Syrakus; Pyrrhus
Glück gegen Karthago war nur vorübergehend, aber
Hiero, der die Mamerttner schlug, wurde König von
Syrakus 269, und, beim Beginnen des puntschen Krie-
ges Anfangs den Karthagern gegen die Römer günstig,
von den Letzter» zum Uebertritt aufihreseitegenöthigt.
Darauf hatten die Mamertiner die Karthager in ihre
Stadl gelassen, aber bald, dieser Gäste überdrüßig, die
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Extrahierte Personennamen: Curius_Dentatus
Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Unteritalien Rom Italiens Gallien Syrakus Syrakus Afrika Messana Messina Syrakus Karthago Syrakus
14
thümlich. Ein nomadischer Emir, Abraham, (2000 v.
Ehr.) zog über den Euphrat nach Westen mit feinen
Heerden und wurde durch seinen Sohn Zsmael Stamm-
vater der Araber, durch Isaak und Jakob (mit ihm selbst
die Z Patriarchen) und wieder dessen 12 Söhne das ver-
ehrte Stammhaupt des nachherigen israelitischen oder
jüdischen Volkes. Hungersnoth führte Jakob und seine
Sühne nach Aegypten, wo sie durch dem früher dahin
verkauften und durch seine Klugheit zum Groß Vezier
emporgestiegenen Joseph im Lande Gosen als Nomaden
leben durften. Allein den Aegyptern wegen ihres dort
verachteten Hirtenlebens ein Gräuel, wurden sie bald
sehr gedrückt, bis nach 400 Jahren aus ihrem Volke
ein Netter für sie auftrat. Moses (das Wunderbare
seiner Jugend theilte er mit andern Nationalhelden)
führte nach vielem Widerstreben und endlichem Unter-
gänge des Königs oder Pharao von Aegypten sein zu 2|
Millionen Köpfen angewachfenes Volk durch das rothe
Meer in die Wüste Nordarabiens, und gab während
des 4ojährigen Umherziehens dort seinem Volke eine
religiös-politische Verfassung, die auf dem alten Glau-
den von einem Einzigen sein Volk schützenden Gotte
und auf der Umgestaltung seiner Nomaden zu einem
ackerbauenden Volke, beruhte. Noch sind die io Ge-
bote -ein ehrwürdiger Ueberrest seiner Gesetzgebung.
Endlich, nachdem ein kräftigeres Geschlecht den Götzen-
dienst und die Fleischtöpfe Aegyptens vergessen hatte,
führte Iosua dasselbe gegen Kanaan (nachher Palästina),
wo einst Abraham schon gelebt hatte und welches man
längst als das von Gott versprochene oder gelobte
Land betrachtete. Nach langen Kämpfen mit den Vor-
gefundenen Einwohnern, theilten sich die 12 Stämme
in Palästina; ein besonderer Priesterstand war durch
alle Stämme vertheilt, und der Hohepriester war der
Vertreter des Volkes bei seinem unsichtbaren König
und Gott Iehovah. Oft kämpfte man unglücklich ge-
gen die Feinde; oft vergaß man, mitten unter vielen
Abgöttereitreibenden, den Alleinigen. Dann traten
Richter und Propheten auf und retteten das Volk.
So schlug der starke Simson, der jüdische Herkules,
die Philister, so Iephtha die Ammvniter. Endlich for-
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Extrahierte Personennamen: Abraham Isaak Isaak Jakob_( Hungersnoth Jakob Joseph Abraham Gott_Iehovah Iephtha
£3
entweder nicht im Koran ständen, und dann verdamm-
lich, oder darin ständen, und dann entbehrlich wären.
Einem abgehärteten Volke, voll religiöser Begeisterung,
und von dem Fatalismus durchdrungen, oder der Ueber-
zeugung, daß niemand einem schon längst vorausbe-
stimmten Schicksale entgehen könne, also friedliche Ruhe
oder Schlacht ihm gleich gefährlich oder unschädliche seist
müßten, vermochte nichts zu widerstehen. Auf Alis
Sohn, Haffan, folgte ein anderes Chalifengeschlecht mit
Moavijah, das der Ommijaden bis 74y. Damaskus
wurde Sitz der Weltherrschaft; die Feldherrn der Chali-
fen siegten in Indien und Samarkand, und verbreite-
ten sich über das nördliche Afrika, von wo aus sie 711
nach Spanien übersetzend bei Feres die Westgothen be-
siegten und später zu Cordova ein eigenes Chalifat er-
richteten. Der Plan aber, durch Frankreich, Deutsch-
land, Ungarn, über Constantinopel nach Arabien zurück-
zukehren, und allen diesen Ländern den Islam aufzu-
zwingen, vereitelte 732 Karl der Streikhammer. Auch
in Sicilien und Unteritalien setztesie^Lch^fest. Aber
im^^'^rn'mser^religiös - politischen Weltmonarchie gab
es Streit um die Herrschaft, bis sich 750 die große
Familie der Abbassiden behauptete, ausgezeichnet durch
Männer, die nicht blös das Schwert zu führen, son-
dern auch Gerechtigkeit zu handhaben, Künste und Wis-
senschaften zu einer hohen Blüthe zu bringen wußten.
So Al-Mansur (der in dem neugebauten Bagdad seine
Residenz aufschlug, f 774.) Harun al-Raschid (s 806)
der große Zeitgenosse Karls des Großen und Al-Ma-
mun t 832.
Während sich auf diese Weise aus der Völkerwan-
derung eine Menge größerer und kleinerer Staaten ent-
wickelten,. und von Asien aus von neuem eine Welt-
herrschaft auf eine neue Religion gegründet, ausging;
gestaltete sich auch das innere Leben der Völker, be-
sonders in Europa, auf eine sehr merkwürdige Weise.
Vor allem hatte das Christenthum einen sehr wesentli-
chen Einfluß auf die Menschheit im Mittelalter. Unter
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Streikhammer Karl Harun Karls
Extrahierte Ortsnamen: Damaskus Indien Samarkand Afrika Spanien Frankreich Ungarn Constantinopel Sicilien Unteritalien Bagdad Karls Asien Europa
105
Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem
entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen
wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür-
digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3
Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter
einander über die Krone zankten: so konnte dies doch
den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o
leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt-
lichen Großen Amt und Menschen von einander unter-
scheiden mußte.
Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von
802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen
einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen-
det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach
außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c>
vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen,
kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo-
logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro-
vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen
fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in
Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara-
der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien.
Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die
Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte,
ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich-
tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die
sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago-
nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten
bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo
Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea*
dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer-
de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die
arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar
machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am
Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö-
nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde
aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei-
ne von Spanten unabhängige Grafschaft.
Ein Kampf anderer Art war in England mit
^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der
Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre
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Extrahierte Personennamen: Eavadonga Nodrigo
Diaz Ferdinand_( Ferdinand Toledo Heinrich_von_Burgund Heinrich Alfred
Extrahierte Ortsnamen: Europas Spanien Spaniens Kastilien Babieka Sevilla Valencia England
10? —
\
Böhmen, Mähren, Stücke von Schlesien und Polen und
ganz Pannonien sich ausbreitendes Großmährisches
Reich gründete, welches aber den deutschen Königen
und den Ungern erlag, einer Finnischen Völkerschaft,
welche allmählig Pannonien besetzte, und sich um des
Schreckens willen gern mit den frühern Hunnen ver-
wechseln ließ. Unter Stephan dem Heiligen, einem
Nachkommen Arpads, ließen sie sich taufen, nachdem
sie Deutschland, Italien und Griechenland wegen ihrer
kriegerischen Räuberzüge sehr gefährlich geworden wa-
ren. Auch der Staat von Polen bildete sich unter
Herzogen (später Königen) aus dem Hause des fabel-
haften Lech und des Bauers Piasi, allmähllg zu einem
größeren Slavensiaate.
Unter den Asiatischen Reichen hatte das arabi-
sche Ehalifat zu Bagdad eben seine glänzendste Periode
. unter Al-Mansur, Harun-al Raschid und Al-Mamun.
Bald aber fing es an, als der religiös-kriegerische
Geist allmählig erlosch, sich zu theilen, dadurch zu
schwächen, und endlich mächtigen Feinden, wie den
Türken (Chazaren, Osmanen, Seldschucken sind Na-
men verschiedener Horden derselben) zu erliegen. Lei-
der bildeten sich die Ehalifen eine Leibwache aus ihnen,
die, wie die römischen Prätorianer, ihre Herren despor
tlsirten; ja die Emir-al Omrah, die türkischen Mini-
ster der Ehalifen, machten sich, wie die Majoresdomus,
in ihrer Würde erblich, und ihre Herren zu Sklaven
ihrer Gebote. Von 5l) Fürsten der Gläubigen sind
23 gewaltsam umgekommen, theils durch schnelle Er-
mordung, theils indem man sie verhungern ließ, oder
einmauerte o^er in Eisqruben warf. Wichtiger als
die Menge von Herrscherfamilien der Araber, die ne-
b n einander in Asien. Afrika und Spanien herrsch-
ten, ist die hohe Blüthe der geistigen Cultur, deren
sich die Araber jenes Zeitraums erfreueten. Erklärte
doch der große Mamun: daß das Glück eines Vol-
kes nur in der Aufklärung bestehe! Diesem Grundsätze
getreu, wurden arabische Akademien, Universitäten, bei
jeder Moschee eine Schule, selbst in kleinern Städ,
_ ten Bibliotheken errichtet. Man baute Kranken-
häuser, Laboratorien für die Chemiker und Aerzte,
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Extrahierte Personennamen: Stephan Bauers_Piasi
Extrahierte Ortsnamen: Polen Pannonien Deutschland Italien Griechenland Polen Bagdad Asien Afrika Spanien
113
, i s* ? *, _
Gesichtskreis hatte sich ungemein erweitert. Einige
italiäntsche Staaten, Venedig, Genua, weiche die
Frachtschiffer nach Asien waren, bekamen den Welthan-
del in ihre Hände, der vom inneren Asien und Afrika
her noch durch Karavanen bis ans Meer geführt wur-
de; nicht nur die Ktnderblattern kamen nach Europa,
sondern auch die Kranken- und Armenhäuser, das Zu-
ckerrohr, die Windmühlen; Wasserbaukunst und Wissen-
schaften überhaupt, besonders Geschichte und Erdkunde
gewannen sehr; nicht nur der Luxus, sondern auch die
Sittenfeinhett des Orients wurde dem Abendlande be-
kannter, der Verstand wurde heller, und darum auch
der Glaube an die Macht der Statthalter Christi
schwächer; dagegen befestigte sich den großen Vasallen,
deren auch viele geblieben, viele arm geworden waren,
gegenüber die königliche Macht immer mehr; das Loos
der Leibeignen, welches manchem vormals gestrengen
Herrn in Asien selbst zu Thctl wurde, wurde milder,
weil man durch das Kreuz sich frei machen konnte.
Wenn sich Wissenschaften, Handel und Künste mehrten,
so wurden sie bald in dem Dürgerstande heimisch, des-
sen Freiheiten und Wohlstand die Fürsten begünstigten,
dessen Macht bald dem Adel selbst gefährlich wurde,
und ihm tn drohenden Verbindungen geqeiiüber stand.
(Rheinischer Städtebund, Hanse,, ein Kaufmannebund
von Bremen, Hamburg und Lübeck ausgehend, bald 70
Städte tn und außer Deutschland umfassend.) Den
nächsten Einfluß aber mußten unstreitig die Kreuzzüge
auf den kriegerischen Adel selbst haben. Zn Zeiten,
wo nur der Vornehmere und Reichere zu Pferde dienen
konnte, mußte der Begriff eines Reiters in den eines
Ritters übergehen. Bei ganz geschlossenen Waffen
brauchte aber der Ritter Erkennungszeichen für die
Seinigen im Kampfe; daher führte man Abzeichen in der
Farbe der Feldbinde, der 'Federst des Helmes, besonders
aber auf dem Schilde, seit den Kreuzzügen sehr häufig
das Kreuz in vielerlei Gestalt, und diese Zeichen trugen
auch wohl die Nachkommen zum Gedächtniß des Ahn-
herrn fort. So entstanden die Waptpeu (Waffen) und
die Adelsgeschlechter und die beibehaltenen Geschlechts,
stamen, die meist von den erblich gewordene» Lehen
Zte Aufl.' 'L
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Genua Asien Welthan- Asien Afrika Europa Asien Bremen Hamburg Deutschland